2. Formen und Settings von Bildungsangeboten

Aufgrund der verschiedenen Interessen und Motivationen sprechen ältere Menschen höchst unterschiedlich auf Bildungsangebote an. Um möglichst viele Personen dieser Zielgruppe zu erreichen, wird daher eine große Angebotspalette benötigt. Diese reicht idealerweise von unterschiedlichen Kurssettings über unterschiedliche Lernorte bis hin zu unterschiedlichen Bezeichnungen und Beschreibungen der Kurse.

Folgende allgemeine Empfehlungen können für die Zielgruppe festgehalten werden:

  • Bildungsangebote für Senior/innen müssen breit aufgestellt sein und die Zielgruppe entsprechend ihren unterschiedlichen Grundvoraussetzungen und Vorkenntnissen ansprechen.
  • Spezielle Bildungsangebote für ältere Frauen helfen dabei, die oftmals erlernte Rolle als "technikfernes Wesen" zu "ver-lernen" und so den doppelten Ausschlusseffekten von "Doing Gender" und "Doing Aging" entgegenzuwirken.
  • Klassische Kursangebote sollten um informelle Lernsettings (z.B. Fragestunden, EDV-Stammtische, Lerncafés ...) ergänzt werden.
  • Maßnahmen zur Vermittlung von Technik- bzw. Internet-Wissen müssen der Vielfalt der Lebenswelten von Senior/innen entsprechen. Eine Kurslösung, die für alle älteren Menschen passt, gibt es nicht!

Welche Lernsettings von Trainerinnen und Trainern bzw. (Bildungs-)Einrichtungen angeboten werden können, hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • Infrastruktur und organisatorische Rahmenbedingungen.
  • Organisationsform des Veranstalters: Handelt es sich um eine formelle Institution oder ein (privates) Netzwerk? Können offizielle Abschlüsse erworben werden? Werden Kursbestätigungen ausgestellt? Wird das Feedback der Teilnehmer/innen eingeholt (Evaluierung)? An welchen Kursorten kann das Angebot stattfinden?
  • Bereitschaft der Teilnehmer/innen, sich einzubringen oder selbst als Co-Trainer/in aktiv zu sein.
  • Persönlichkeit und Erfahrung der Trainer/innen: Wie viel Lernverantwortung können die Trainer/innen an die Gruppe abgeben? Können sie die Teilnehmer/innen dabei unterstützen? Können sie eigene Interessen hinten anstellen? Haben die Trainer/innen Gender- und Diversity-Kompetenz?
  • Lernziele: Verfolgt das Angebot nur das Ziel, den Teilnehmer/innen grundlegende Kenntnisse zu digitalen Medien zu vermitteln oder sollen noch weitere Ziele erreicht werden? Dies können etwa soziale Ziele wie z.B. der Austausch zwischen Alt und Jung, die Förderung von Lernpartnerschaften bzw. von informellen Netzwerken oder neue ehrenamtliche Betätigungen sein.

Die auf den folgenden Seiten dargestellten Lernsettings können von unterschiedlichen "Lernbegleiter/innen" unterstützt werden:

  • "Klassische" Trainer/innen im berufsfähigen Alter,
  • Peers, in diesem Fall Personen in der nachberuflichen Lebensphase,

intergenerativ mit der Unterstützung von Jugendlichen.