1. Vorbemerkungen und Didaktik

Immer mehr Seniorinnen und Senioren nutzen das Internet und entdecken vermehrt auch die Nutzung von mobilen Endgeräten, wie Smartphones oder Tablets, für sich. Der Zugang zum Internet bzw. dessen kompetente Nutzung stellt heute einen wichtigen Aspekt gesellschaftlicher Teilhabe ("Social Inclusion") dar. Vor diesem Hintergrund untersuchte das Projekt mobi.senior.A, welche spezifischen Anforderungen ältere Nutzerinnen und Nutzer bei der Verwendung mobiler Geräte für die Internetnutzung haben.

Trotz vieler Gemeinsamkeiten sind Seniorinnen und Senioren eine ausgesprochen heterogene Zielgruppe, was vor allem auf die individuelle Technik- bzw. Bildungserfahrung zurückzuführen ist. Es konnte herausgefunden werden, dass es bei der Techniknutzung von Seniorinnen und Senioren nicht nur alters-, sondern auch geschlechtsspezifische Unterschiede gibt. Besonders älteren Frauen fehlen hier oft entsprechende Erfahrungen aus dem vorangegangenen Berufsleben; häufig führen sie ihre erlernte Rolle als "technikfernes Wesen" fort – und sind damit den doppelten Ausschlusseffekten von "Doing Gender" und "Doing Aging" ausgesetzt. Hinsichtlich der Nutzbarkeit ("Usability") konnten keine Unterschiede zwischen älteren Frauen und Männern festgestellt werden.

Die Studienergebnisse zeigen, dass sich Seniorinnen und Senioren bei der Nutzung von Smartphones und Tablets mit vielen Herausforderungen konfrontiert sehen. Unabhängig vom Geschlecht gibt es spezifische Bedürfnisse und Anforderungen von älteren Menschen, die bei der Entwicklung von Smartphones, Tablets und Apps jedoch noch kaum berücksichtigt werden.

Für die Anschaffung eines Smartphones bzw. Tablets ist bei älteren Menschen neben der Eigenmotivation vor allem der Anstoß aus dem sozialen Umfeld ausschlaggebend (z.B. Gerät wird geschenkt). Die Erstinbetriebnahme des Geräts erweist sich jedoch meist als große Hürde, insbesondere dann, wenn keine bzw. kaum technische Vorkenntnisse vorhanden sind. Seniorinnen und Senioren wünschen sich hier oft Hilfestellung durch andere Personen sowie kompakte, leicht verständliche Gebrauchsanleitungen, die den Geräten beiliegen. Darüber hinaus besteht auch der Wunsch nach alltagsnahen, niederschwelligen Schulungsangeboten.

Seniorinnen und Senioren erwarten von Apps und mobilen Endgeräten, dass diese im Alltag einen konkreten Nutzen bringen. Nach dem Telefonieren sind mobile Kommunikationsanwendungen wie z.B. SMS, Skype oder WhatsApp die beliebteste Funktion von Smartphones, gefolgt von Fotografieren und Apps, die den Alltag erleichtern.

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