2.3 [C] Offenes Setting

Beschreibung

Ein offenes Lernsetting zeichnet sich dadurch aus, dass die Teilnehmer/innen wechseln (können) und keine Verbindlichkeiten bestehen. Die Trainer/innen sowie der strukturelle Rahmen (Ort, Raum, Zeit) bleiben in der Regel gleich.

Zu beachten!

Das Angebot sollte unkompliziert zugänglich sein und Interessierten die Möglichkeit geben, "einfach vorbeizuschauen". Wichtig für die Orientierung ist jedoch ein stabiler zeitliche Rahmen, z.B. sollte das Training immer am gleichen Wochentag und zur gleichen Uhrzeit stattfinden. Die Trainer/innen sollten viel Geduld mitbringen und auf unterschiedlichste Fragen und Wünsche eingestellt sein, u.U. auch solche, die keinen Bezug zum Internet haben. So nehmen etwa viele ältere Menschen an Kursen teil, weil sie sich sozialen Austausch wünschen – die "Internet-Themen" sind dabei manchmal zweitrangig.

Sollten in einer Kurseinheit Fragen offen bleiben, die der/die Trainer/in nicht ad hoc beantworten kann, sollte er/sie anbieten, sich bis zum nächsten Termin "schlau zu machen".

Didaktische Empfehlungen

  • Spontanes Reagieren auf konkrete Bedürfnisse
  • Individuelle Fragen können direkt bearbeitet werden
  • Teilnehmende zum Selbsttun anregen; keine Schritte abnehmen, vor allem wenn diese Schritte auch in Zukunft immer wieder gebraucht werden
  • Alle Schritte von den Teilnehmenden selbst auf Papier notieren lassen ("Ich erstelle meine eigene Schritt-für-Schritt-Anleitung")
  • Liste mit hilfreichen Ansprechpersonen/-stellen bereit halten ("An wen kann ich mich mit welchem Problem wenden?")

Anwendungsbereiche

  • Lerncafés (regelmäßig stattfindend, fixe Zeiten)
  • "Bildungstelefon"
  • "Mini-Workshops", "Mini-LABs" im öffentlichen Raum
  • Clubabende oder -nachmittage
  • Spezielle Trainings- und Beratungsangebote von Unternehmen (z.B. Fragestunden in Shops, Schnupperkurse in eigens dafür geschaffenen Räumlichkeiten)
  • Servicehotlines
  • Peer-Coachings nach Bedarf
  • Schulung durch Verwandte / Bekannte

Vor- und Nachteile des Lernsettings

Vorteile

Nachteile

+ Individuelle Fragen können bearbeitet werden

+ Interessenten wird die Möglichkeit gegeben, "einfach vorbeizuschauen"

- Es braucht einen konkreten Anwendungsfall, an dem gearbeitet werden kann

- Es braucht gut ausgebildete Trainer/innen, die auf alle Eventualitäten reagieren können

- Keine bzw. kaum inhaltliche Vorbereitung möglich

- Beziehung zwischen Trainer/in und zu beratenden Personen nur möglich, wenn Kontinuität der Ansprechperson garantiert ist

Organisatorische Tipps

  • Es braucht geduldige Trainer/innen, die sich gerne auf die Zielgruppe einlassen und spontan reagieren können
  • Ausreichend Zeit für jede Person einplanen; keinen Zeitdruck erzeugen